Der Begriff „blanchieren“, man hört es bereits, kommt aus dem Französischen und bedeutet „weiss machen“. Weiss wird das Gemüse jedoch nicht, wenn du es in siedend heisses Wasser gibt. Ganz im Gegenteil: Durch das Blanchieren behält es seine natürliche Farbe auch beim Weiterverarbeiten. Doch dazu später mehr. Grundsätzlich könnte man das Blanchieren auch als einen Vorgang des „Überbrühens“ ansehen. Kurz gefasst geht es darum, Gemüse und gelegentlich auch Obst kurz in kochend heissem Wasser zu garen und es anschliessend in Eiswasser abzuschrecken.
Zum Blanchieren benötigst du einen grossen Top mit Wasser, eine Schüssel mit Eiswasser und eine Prise Salz. Bring das Wasser zum Kochen, gib das geputzte und vorbereitete Gemüse mit einer Schaumkelle portionsweise hinein, hebe es nach kurzer Garzeit wieder heraus und gib es in das Eiswasser, um es abzuschrecken und den Garvorgang zu unterbrechen.
Inhaltsverzeichnis
- Warum ist es sinnvoll, Gemüse zu blanchieren?
- Was hat das Blanchieren mit dem Einfrieren zu tun?
- Kurz und knackig: So lange solltest du die verschiedenen Gemüsesorten blanchieren
- Warum ist Salz beim Blanchieren wichtig?
- Vitaminreich und lecker: Rezeptideen rund ums Blanchieren
- Rosenkohl-Raclette
- Herzhafte Wirsingrouladen
- Blanchierte grüne Bohnen mit Speck
Warum ist es sinnvoll, Gemüse zu blanchieren?
Blanchieren geht so schnell, dass man auf die Idee kommen könnte, dieser Schritt sei nicht so wichtig. Doch weit gefehlt: Wenn du Gemüse blanchierst, hat dies spürbare Auswirkungen auf den Geschmack und das Aussehen des gesunden Grüns. Beim Blanchieren werden im Gemüse enthaltene Enzyme deaktiviert, die bei der Weiterverarbeitung dafür sorgen würden, dass sich dein Produkt verändert. So können beispielsweise Farbveränderungen, der Verlust gesunder Inhaltsstoffe, geschmackliche Veränderungen und das Weichwerden verhindert werden.
Bei zartem Blattgemüse und empfindlichen Gemüsesorten sind lange Kochzeiten unnötig. In blanchiertem Spinat, Mangold oder auch Zuckerschoten sind viele Vitamine und Mineralstoffe enthalten, die bei längerem Kochen zerstört würden.
Mit einem Dampfgarer oder einem Kochtopf mit Dämpfeinsatz funktioniert das Blanchieren noch schonender. Die Vitamine bleiben bei dieser Küchentechnik im Gemüse und verschwinden nicht im Kochwasser.
Manchmal ist es notwendig, Gemüse zu blanchieren, um es gut weiterverarbeiten zu können. So ist es beispielsweise wichtig, Weisskohl kurz zu blanchieren, wenn du ihn mühelos zu perfekten Kohlrouladen formen möchtest. Ein weiterer angenehmer Effekt ist, dass Kohl, Kohlrabi, Karotten und Co. nach dem Blanchieren bekömmlicher sind. Deshalb wird diese Technik auch gern bei der Zubereitung von Baby- und Schonkost eingesetzt.
Möchtest du Tomaten zu einer feinen Sosse verarbeiten, Mandeln fein mahlen oder Pfirsiche zu einem Chutney rühren? Das Blanchieren ist eine ideale Technik, um das Lösen der Frucht von der Schale zu erleichtern.
Was hat das Blanchieren mit dem Einfrieren zu tun?
Du baust Gemüse im Garten an und möchtest einen Teil der Ernte einfrieren? Du hast zu viel Zucchini oder Spargel eingekauft und möchtest das Gemüse haltbar machen? Wir empfehlen dir, Gemüse vor dem Einfrieren kurz zu blanchieren. Das Kochen und Abschrecken in kaltem Wasser sorgen dafür, dass Farbe und Geschmack auch nach dem Auftauen erhalten sind. Ausserdem bleibt das Gemüse herrlich knackig.
Kurz und knackig: So lange solltest du die verschiedenen Gemüsesorten blanchieren
Blanchieren geht kurz und knackig. Spinat oder von Stiel befreiter Mangold müssen nur wenige Sekunden blanchiert werden, dickere Kohlblätter etwas länger. Klein gewürfelte Rüebli oder Kohlrabi dürfen gern zwei Minuten im Wasser bleiben, Rosenkohlröschen mitunter sogar drei, bis sie angenehm knackig sind. Die Blanchierzeit richtet sich nach der Gemüsesorte, der Grösse der Gemüseblätter oder -stücke und danach, ob und wie du das Gemüse weiterverarbeitest.
Warum ist Salz beim Blanchieren wichtig?
Das Salz sorgt dafür, dass alle wichtigen Bestandteile des Gemüses trotz der hohen Temperaturen erhalten bleiben.
Vitaminreich und lecker: Rezeptideen rund ums Blanchieren
Diese drei leckeren und einfachen Rezepte kannst du prima zu einem entspannten Grillabend als Beilage oder Hauptspeise zubereiten.
20 min. Zubereitungszeit
Rosenkohl-Raclette
Raclette ist ein typisches Gericht an Silvester oder einfach zu einem gemütlichen Abend unter Freunden oder mit der Familie. Du kannst alles in die kleinen Pfännchen tun, wie nicht auch Speck und Rosenkohl?
Du brauchst:
8 Rosenkohlröschen
4 Scheiben Speck
4 Scheiben Raclettekäse
gemahlenen Pfeffer
Salz
Und so gelingt’s:
Lege in jeweils vier Raclette-Pfännchen eine Scheibe Speck und heize deinen Grill vor.
Bringe Wasser mit einer Prise Salz in einem Topf zum kochen. Putze den Rosenkohl und blanchiere die Röschen. Schrecke nach drei Minuten den Rosenkohl mit kaltem Wasser ab und halbiere ihn. Gebe ihn zum Speck in die Pfännchen.
Würze nun alles kräftig mit Pfeffer und lege eine Scheibe Raclettekäse auf den Rosenkohl. Lasse den Rosenkohl Raclette nun so lange auf dem Grill, bis der Käse schön geschmolzen ist.
50 min. Zubereitungszeit
Herzhafte Wirsingrouladen
Kohlrouladen kennt jeder, doch hast du die Rouladen mal mit Wirsingblättern versucht? Wenn du es bis jetzt noch nicht probiert hast, dann ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, wo du es ausprobieren musst!
Du brauchst:
8 grosse Wirsingblätter
750 g Hackfleisch
Frühlingszwiebeln
Kräuter nach Wahl
Knoblauch
4 Scheiben Speck
Und so gelingt’s:
Blanchiere die Wirsingblätter in kochendem Wasser. Mische das Hackfleisch mit den Frühlingszwiebeln, Kräutern deiner Wahl und etwas Knoblauch. Brate nun das Hackfleisch in einer Pfanne krümelig.
Breite die Wirsingblätter aus, gib etwas Hackfleisch darauf, rolle alles vorsichtig zu Rouladen zusammen, umwickle diese mit einer Scheibe Speck und verschliesse die Rouladen mit Küchengarn.
Brate in einem Schmortopf etwas Speck in Öl an, gib die Rouladen hinzu und lass sie bei niedriger Hitze ca. eine halbe Stunde schmoren, bis sie herrlich zart sind.
15 min. Zubereitungszeit
Blanchierte grüne Bohnen mit Speck
Die grünen Bohnen mit Speck sind eine super leckere Beilage, die schnell gemacht ist.
Du brauchst:
Grüne Bohnen
Salz
Butter
Speckwürfel
Pfeffer
Zitronenabrieb
Und so gelingt’s:
Bereite die grünen Bohnen vor, indem du sie wäschst und die Stielenden entfernst. In einem grossen Topf bringst du Wasser zum Kochen, fügst Salz hinzu und blanchierst du Bohnen für zweieinhalb Minuten. Wichtig: Blanchiere nicht zu viele Bohnen gleichzeitig. Schreck das Gemüse in Eiswasser ab.
Zerlasse nun in einer gusseisernen Pfanne etwas Butter und gib fein geschnittene Speckwürfel hinzu. Brate den Speck kross, gib die Bohnen hinzu und schwenke alles vorsichtig für wenige Minuten in der Pfanne. Würze die Bohnen mit schwarzem Pfeffer und frisch abgeriebener Zitronenschale.