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Flank-Steak: Der ultimative Guide von Grill-Experte Benny


Lesezeit 29 Minuten Lesezeit

Kräftiger Geschmack, zarter Biss – das Flank-Steak ist ein echter Geheimtipp vom Grill. Grill-Experte Benny zeigt, worauf es ankommt: vom Zuschnitt über Marinade bis zum perfekten Garpunkt. Mit seinen Tipps wird dein Steak garantiert zum Highlight auf dem Rost.

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Hallo Grillfreunde! Ich bin Benny, euer selbsternannter Flank-Steak-Flüsterer. In diesem Beitrag nehmen wir gemeinsam ein besonders spannendes Stück Rindfleisch unter die Lupe: das Flank-Steak. Was einst ein Geheimtipp war, ist heute dabei, die Grillwelt im Sturm zu erobern. Egal ob du blutiger Anfänger am Rost, ambitionierter Hobbygriller oder sogar Profi bist – hier kommt für jeden etwas auf den Teller. Stell dir diesen Beitrag wie unseren gemeinsamen Grillabend vor: Mal locker und lustig, mal fachlich fundiert und mit tiefgehendem Know-how, aber immer saftig und gut gewürzt.

Aufgeschnittenes Flanksteak mit Zucchini und Möhren
Medium gegrilltes Flank Steak.

Was ist ein Flank-Steak? Grundlagen eines unterschätzten Cuts

Flank-Steak (auf Deutsch oft einfach Flanksteak geschrieben) gehört anatomisch zum Bauchlappen (der sogenannten Dünnung) des Rindes. Es handelt sich um ein längliches, flaches Stück Muskelfleisch von der Unterseite des Rindes, etwa 750–1000 Gramm schwer. Im Gegensatz zu den beliebten Kurzbratstücken aus dem Rücken (Filet, Roastbeef etc.) ist das Flank ein stärker beanspruchter Muskel – mit entsprechend langer Faser und einer festen Struktur. Gerade diese kräftige Faserung verleiht dem Flank-Steak jedoch einen besonderen Charakter: Richtig zubereitet und quer zur Faser geschnitten (dazu später mehr) kann es überraschend zart und saftig sein.

Namenskunde und Synonyme: 

In der Schweiz war der Cut lange kaum bekannt, daher gibt es mehrere Bezeichnungen. Fragt man beim Metzger nach Flanksteak und er schaut fragend, hilft es, die Alternativnamen zu kennen. Häufig wird es auch “Bavette” (aus dem Französischen) genannt, oder einfach “Flanke” bzw. “Dünnung”. Seltener hört man den altmodischen Begriff “Lappen” oder “Lätzchen”. All diese Bezeichnungen meinen im Grunde das gleiche Teilstück. International gibt es ebenfalls spannende Namen: In den USA heisst es schlicht Flank Steak, in Frankreich unterscheidet man z.B. Bavette d’aloyau und Bavette de flanchet als Zuschnitte der Dünnung. In Argentinien hingegen kennt man ein sehr ähnliches Stück unter dem klangvollen Namen “Matambre” – was übersetzt so viel wie “Hungertöter” bedeutet!

Charakteristik: 

Ein Flank-Steak erkennst du an seiner langfaserigen Struktur und der flachen, ovalen Form. Es ist mager (durchaus mit nur ~6% Fettanteil) und dabei intensiv im Geschmack – kräftiger als Filet oder Hüfte, fast schon ein bisschen “wild” in seinem tiefen Rindfleisch-Aroma. Diese Geschmacksintensität macht es bei Liebhabern sehr beliebt. Trotz des geringen Fettgehalts ist das Fleisch fein marmoriert mit dünnen Fettäderchen, die beim Grillieren für Saftigkeit sorgen können. Ausserdem punktet es in der Nährwerttabelle: Flank-Steak ist proteinreich und liefert wichtige Mineralstoffe wie Eisen und Zink sowie Vitamin B12 – eine echte Kraftnahrung für Fleischfans.

Rohes Flank-Steak

Herkunft und Verwendung: 

Traditionell wurde der Bauchlappen in Deutschland meist in der Wurst oder für Suppenfleisch “versteckt” und selten als Steak verkauft. Das ändert sich jedoch mittlerweile. In Ländern wie den USA ist das Flank-Steak seit jeher fester BBQ-Bestandteil und eine preiswertere Alternative zu teuren Rückensteaks. Auch in Lateinamerika – etwa in Mexiko oder Argentinien – geniesst man es in beliebten Gerichten (Fajitas, Asado usw.). Dazu gleich mehr.


Flank-Steak: Vom Geheimtipp zum Trendstück

Flank-Steak galt hierzulande lange als Geheimtipp und war entsprechend unbekannt. Warum? Die Schweizer Küche favorisierte traditionell andere Stücke (Filet, Rumpsteak, Tafelspitz etc.), die tief in unserer Kochkultur verankert sind. Ein Cut aus dem weniger edlen Bauchlappen fristete daher ein Schattendasein – Angebot und Nachfrage waren gering, man bekam es nur selten beim Metzger. Viele wussten schlicht nicht, was man damit anfangen soll und wie man es zubereitet.

Doch in den letzten Jahren erlebt das Flank-Steak auch in der Schweiz einen Aufschwung. Durch den Einfluss internationaler Grill-Trends – allen voran der amerikanischen BBQ-Kultur – und Gerichte wie mexikanische Fajitas, wurde es immer populärer. Social Media, Food-Blogger und Grill-Communities tragen ihr Übriges dazu bei: Plötzlich taucht das Flank-Steak in Rezepten und auf Grilltellern auf und die Leute werden neugierig. Mittlerweile führen immer mehr Metzgereien und Fleisch-Onlineshops Flank-Steaks im Sortiment, oft sogar in verschiedenen Qualitäten (z.B. deutsche Färse, US Beef, argentinisches Angus etc.). Es vollzieht sich ein Wandel – weg vom Schmorfleisch für die Wurst hin zum hippen BBQ-Cut, der neue Geschmackserlebnisse verspricht.

International beliebt: 

In den USA ist das Flank-Steak schon lange ein Star in der Grillszene, gerade weil es preisgünstig und geschmacksintensiv ist. Es wird oft als Ersatz für teurere Steaks genutzt, zum Beispiel für London Broil oder Fajitas. Auch in Asien kennt man ähnliche Cuts: etwa koreanisches Bulgogi verwendet oft dünn geschnittene marinierte Rindfleischstreifen – flankähnliche Stücke eignen sich dafür ideal. In Frankreich geniesst man die Bavette traditionell „saignant“ (blutig) mit Schalottensauce. Man sieht also: Das Flank-Steak hat sich global einen Namen gemacht, während es in der Schweiz noch etwas Nachholbedarf gab. Zum Glück ändert sich das gerade rapide – höchste Zeit also, dass wir uns damit beschäftigen!


Einkauf und Qualität: Worauf sollte man beim Flank-Steak achten?

Bevor wir zum Grillieren kommen, müssen wir erstmal ein qualitativ gutes Stück Fleisch in die Finger kriegen. Worauf kommt es beim Kauf an? Hier ein paar Leitlinien von Benny:


  • Bezugsquellen: Flank-Steaks bekommst du mittlerweile bei vielen gut sortierten Metzgereien, bei Online-Fleischhändlern und manchmal sogar an der Frischetheke im Supermarkt. Falls dein Metzger mit “Flanksteak” nichts anfangen kann, versuch’s mit den deutschen Begriffen “Flanke” oder “Dünnung” oder frag nach “Bavette”. Spätestens dann sollte er wissen, was du meinst. Viele Metzger freuen sich, wenn Kunden gezielt nach solch ungewöhnlichen Cuts fragen – so merkt der gute Mann (oder die Frau), dass da Bedarf ist.
  • Qualität des Fleisches: Ein Flank-Steak sollte von guter Herkunft sein – schliesslich ist es ein eher magerer Cut, bei dem die Fleischqualität stark ins Gewicht fällt. Ideal ist Fleisch von einer jungen Färse (weibliches Rind, das noch nicht gekalbt hat), denn das gilt als besonders zart und fein marmoriert. Achte auf eine schöne rote Farbe und feine Marmorierung (dünne Fettäderchen durchziehen das Muskelfleisch). Das Fleisch sollte mindestens 2-3 Wochen abgehangen sein (Stichwort: Dry Aging oder Wet Aging). Gut abgehangenes Flank erkennt man daran, dass es nicht knallrot und “frisch” aussieht, sondern eher dunkelrot-braun mit trockenerer Oberfläche – das ist kein Makel, sondern erwünscht, weil gereiftes Fleisch zarter wird. Frage ruhig beim Händler nach, wie lange das Stück gereift ist.
  • Marmorierung & Dicke: Zwar ist das Flank Steak generell mager, doch ein klein wenig intramuskuläres Fett (Marmorierung) schadet nicht – im Gegenteil, es bringt Geschmack. Die Dicke des Flank-Steaks liegt meist bei ca. 2–3 cm. Allzu viel Variation gibt es da nicht, da es naturgemäss flach ist. Achte eher auf die Grösse/Fläche: Ein typisches Flank hat gut 30 cm Länge und 15–20 cm Breite, so in etwa wie ein aufgeschlagenes Kochbuch. Zu kleine oder extrem ungleichmässige Stücke stammen evtl. vom Jungrind – die können zäh sein. Also greif lieber zum “erwachsenen” Stück, auch wenn’s mehr wiegt. Reste kann man ja wunderbar weiterverarbeiten (dünn aufgeschnitten fürs Sandwich oder den Salat).
  • Frisch oder gefroren: Flank-Steaks gibt es frisch oder als TK-Ware. Frisch ist immer toll, aber auch Gefrostetes kann von guter Qualität sein. Wichtig: Wenn gefroren, dann langsam im Kühlschrank auftauen lassen und vor der Zubereitung vollständig auf Temperatur kommen lassen. Nie in der Mikrowelle auftauen – das gibt einen Garungsprozess, bevor der Grill überhaupt an ist.
  • Preis: Preislich liegt Flank meist unter Filet und Ribeye, aber über Schmor- und Suppenfleisch. Es ist also ein Preis-Leistungs-Tipp. Rechne (Stand jetzt) mit etwa 40–50 CHF pro Kilo, je nach Herkunft (US-Import oder Wagyu-Flank können auch mehr kosten). Ein normales argentinisches oder Schweizer Flank ist oft um die 50 CHF/kg zu haben – verglichen mit Entrecôte & Co. wirklich günstig, wenn man bedenkt, was man dafür an Geschmack bekommt.

Vorbereitung des Flank-Steaks: Zuschnitt, Temperieren und Marinieren

Bevor unser Flank-Steak auf die grosse Hitze trifft, gilt das Motto: Vorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg. Dieser Cut benötigt zwar keine aufwändigen Vorarbeiten, aber ein paar einfache Schritte solltest du beachten, um das Optimum herauszuholen. Hier Bennys Schritt-für-Schritt-Anleitung:


Parieren (Zuschneiden):

Nimm das Fleisch aus der Verpackung und begutachte es. Falls noch dicke Fettschichten oder eine Silberhaut aussen dran sind, entferne diese mit einem scharfen Messer. Meist wird ein gutes Flanksteak bereits geputzt verkauft, aber sicher ist sicher. Die Silberhaut (dünne, silbrige Membran) würde beim Garen nämlich zäh bleiben und sich zusammenziehen – weg damit. Schneide auch evtl. harte Sehnen oder Knorpelstücke am Rand weg.

Tipp: Unter die Silberhaut mit der Messerspitze fahren und sie flach vom Fleisch wegziehen, das Messer dabei schräg an der Haut entlangführen – so verlierst du kaum Fleisch dabei.

Raumtemperatur erreichen lassen:

Plane genügend Zeit ein, damit das Flank-Steak vor dem Garen nicht mehr eisekalt ist. Idealerweise nimmst du es 30–60 Minuten vor Grillbeginn aus dem Kühlschrank. Bei Zimmertemperatur entspannen sich die Muskelfasern etwas, und das Steak gart später gleichmässiger. Ein eiskaltes Stück würde aussen verbrennen, während das Innere noch kalt ist. Also: früh genug rauslegen (natürlich abgedeckt, damit keine Fliegen Buffet feiern).

Trocken tupfen:

Bevor es gewürzt oder mariniert wird, mit Küchenpapier gründlich trocken tupfen. Oberflächliche Feuchtigkeit würde sonst in der Pfanne oder auf dem Grill nur unnötig dämpfen und eine schöne Krustenbildung verhindern. Feuchtes Fleisch brät schlechter, merke dir das.

Würzen oder Marinieren:

Jetzt kommt Geschmack ins Spiel. Du hast hier zwei Optionen:

Einfach würzen:  Das pure Flank-Steak braucht eigentlich nicht viel. Viele Grillmeister (mich eingeschlossen) schwören auf die simple Kombi Salz und Pfeffer – mehr nicht. Reibe das Fleisch kurz vor dem Grillieren (max. 1–2 Minuten vorher) beidseitig mit grobem Salz ein, frisch gemahlener Pfeffer drauf, fertig. Salz entzieht dem Fleisch Wasser, daher nicht stundenlang vorher salzen (ausser du willst bewusst trockenmarinieren – dazu später mehr). Pfeffer verbrennt leicht, also wirklich erst kurz vorher würzen. Diese Methode lässt den Eigengeschmack schön durchscheinen.

Flank-Steak marinieren

Marinieren: 

Flank-Steak schreit geradezu nach Marinade, denn die langen Fasern saugen Marinade förmlich auf. Eine gute Marinade kann dem Flank-Steak Extra-Zartheit und Aroma verleihen. Typische Marinadenzutaten sind Öl, Säure (Essig, Zitrussaft, Wein o.ä.), Gewürze, Kräuter, Knoblauch, vielleicht etwas Sojasauce oder Worcestersauce für die Umami-Note. Lege das Fleisch in eine Schüssel oder einen grossen Gefrierbeutel, gib die Marinade dazu und lass es mindestens 1 Stunde, besser mehrere Stunden im Kühlschrank ziehen. Über Nacht ist oft perfekt. (Wenn’s ganz schnell gehen muss: Selbst 30 Minuten Marinade sind besser als nichts.) Wichtig: Vor dem Grillieren die Marinade abstreifen oder das Fleisch abtupfen – zu viel Marinade am Fleisch verbrennt dir sonst nur auf dem Rost und erzeugt Bitterstoffe. Die Aromastoffe sind dann sowieso schon im Fleisch.

Grill oder Pfanne vorheizen:

Egal für welche Zubereitungsart du dich entscheidest – Hitze, Hitze, Hitze! Heize den Grill (oder die Pfanne) richtig stark vor, bis er/sie sehr heiss ist. Beim Grill bedeutet das: volle Pulle aufdrehen oder die Kohlen durchglühen lassen (weissgraue Glut). Bei der Pfanne: hoher Hitzeschub, und idealerweise eine schwere Gusseisenpfanne verwenden, die hält die Hitze. Warum das Ganze? Eine hohe Anfangshitze sorgt für eine schöne Röstaromen-Kruste (Maillard-Reaktion lässt grüssen) und dichtet das Steak aussen schnell ab, damit es innen saftig bleibt


Sind all diese Schritte erledigt, steht dem grossen Auftritt nichts mehr im Wege. Unser Flank-Steak ist nun raumtemperiert, trocken, gewürzt/mariniert und der Grill ist heiss – Zeit, das gute Stück dem Feuer zu übergeben!


Marinieren – aber richtig! (plus drei geniale Marinaden)

Bevor wir unser Steak auf den Rost werfen, ein kurzer Exkurs zum Thema Marinade, denn das ist beim Flank besonders beliebt. Viele schwören darauf, dieses Fleisch zu marinieren, um die natürliche Zähigkeit etwas zu mildern und Geschmack reinzubringen. Doch Marinade ist nicht gleich Marinade. Hier ein paar Tipps & Tricks zum Marinieren:


Ausgewogene Aromen:

Eine gute Marinade hat Säure, Salz, Süsse und Gewürze in Balance. Die Säure (z.B. Essig, Zitronensaft, Wein) hilft, das Fleisch zarter zu machen, indem sie Proteine anknabbert. Salz würzt nicht nur, sondern verändert auch die Proteinstruktur im Fleisch leicht (Stichwort: Denaturierung) und sorgt dafür, dass es Wasser besser hält. Etwas Süsse (Honig, brauner Zucker) rundet den Geschmack ab und karamellisiert schön bei starker Hitze. Gewürze und Kräuter geben der Marinade ihren Charakter – von mediterran (Rosmarin, Thymian, Knoblauch) über asiatisch (Ingwer, Soja, Sesamöl) bis mexikanisch (Kreuzkümmel, Chili, Limette) ist da alles möglich.

Marinierzeit:

Für Flank-Steak ist eine Marinierzeit von etwa 1 Stunde bis zu 24 Stunden ideal. Länger als ein Tag sollte man es nicht unbedingt baden lassen – zu viel Säure kann das Fleisch matschig machen (das nennt man “übermariniert”). Gerade Marinaden mit viel Zitronensaft oder Ananas/Papaya (die enthalten eiweissspaltende Enzyme) sollte man zeitlich begrenzen. Als Faustregel: Über Nacht ist okay, 2 Tage eher nicht.

Kühlen:

Mariniere immer im Kühlschrank, ausser es geht nur um sehr kurze 20-30 Minuten bei Zimmertemperatur. Im Kühlschrank bleibt das Fleisch frisch, auch wenn es viele Stunden in der Marinade liegt.

Raumtemperatur vorher:

Nimm das Steak aus dem Kühlschrank und der Marinade etwa 30 Minuten vor dem Garen, damit es nicht eiskalt auf den Grill kommt. In der Marinade direkt sollte es nicht ewig draussen stehen (Stichwort Keime), aber etwas Temperatur angleichen ist wichtig.

Abtropfen lassen:

Wie schon erwähnt, entferne überschüssige Marinade bevor das Fleisch auf die Hitze kommt. Tupf es ab oder lass es kurz abtropfen. Vor allem zuckerhaltige Marinaden verbrennen sonst schnell. Die Aromastoffe sind im Fleisch – der Rest kann weg.


Bennys Top-3 Flank-Steak-Marinaden

Jetzt aber zum praktischen Teil: Drei Marinaden-Rezepte, mit denen Benny top Erfahrungen gemacht hat. Die kannst du 1:1 nachbauen oder als Inspiration für eigene Kreationen nehmen.

5 min. Zubereitungszeit

Klassische Balsamico-Rosmarin-Marinade

Eine mediterran angehauchte Marinade, die fast jedem schmeckt.


Du brauchst:

1/3 Tasse Balsamico

1/4 Tasse Olivenöl

2 EL Sojasauce

1 EL Honig

2 gehackte Knoblauchzehen

1 TL gehackter Rosmarin

Salz und Pfeffer


Und so gelingt’s:

Alles verrühren. Diese Mischung vereint die Säure des Essigs mit der Süsse des Honigs und der Würze von Soja & Rosmarin zu einem perfekt ausbalancierten Aroma. Das Flank-Steak darin mindestens 2–3 Stunden marinieren (gern über Nacht). Ergebnis: ein herrlich aromatisches Steak mit italienischem Flair.

5 min. Zubereitungszeit

Asiatische Ingwer-Sesam-Marinade

Hier kommen fernöstliche Geschmacksnoten ins Spiel.


Du brauchst:

1/4 Tasse Sojasauce

2 EL Sesamöl

2 EL Reisessig

2 EL brauner Zucker

1 EL geriebener Ingwer

2 Knoblauchzehen gehackt

1 TL Sesamsamen


Und so gelingt’s:

Gut vermischen. Diese Marinade liefert die typische Umami-Würze der Sojasauce, das nussige Aroma von Sesamöl und eine leichte Schärfe durch Ingwer. Ideal für Flank-Steak-Streifen, die später vielleicht zu asiatischem Stir-Fry verarbeitet werden. Marinierzeit: ca. 4–6 Stunden. Danach schmeckt dein Steak wie vom Lieblings-Wok um die Ecke – nur besser.

5 min. Zubereitungszeit

Mexikanische Chipotle-Limetten-Marinade

Für alle, die es rauchig und pikant mögen!


Du brauchst:

Saft von 2 Limetten

1/4 Tasse Olivenöl

2 EL Chipotle in Adobo (gehackt)

1 TL Kreuzkümmel

1 TL geräuchertes Paprikapulver

1/2 TL Chilipulver

Salz/Pfeffer nach Geschmack.


Und so gelingt’s:

Alles verrühren. Diese Marinade bringt Frische durch Limette und gleichzeitig eine ordentliche Rauch-Schärfe durch Chipotles. Kreuzkümmel und Paprika geben ihr einen tiefen, erdigen Hintergrund. Flank-Steak darin 6–8 Stunden marinieren. Perfekt für weiterverarbeitete Gerichte wie Fajitas oder einfach pur vom Grill mit etwas Koriander obendrauf.

Alle drei Marinaden machen dein Flank-Steak zu einem echten Geschmacks-Highlight. Wichtig ist, dass du die Marinade zum jeweiligen geplanten Gericht passend auswählst (z.B. Balsamico für mediterran mit Grillgemüse, Asia-Marinade für Wokgerichte, Chipotle für Tortillas & Co.). Selbstverständlich kannst du kreativ werden: Kombiniere Zutaten nach eigenem Gusto. Flank-Steak verzeiht viel und nimmt Aromen bereitwillig an. Also ruhig experimentieren!


Flank-Steak auf dem Grill – so wird’s perfekt

Kommen wir zur Paradedisziplin: Grillieren! Das Flank-Steak ist wie geschaffen fürs offene Feuer bzw. den heissen Rost. Durch seine flache Form gart es schnell und gleichmässig, und die starke Hitze verpasst ihm aussen herrliche Röstaromen. Hier erfährst du Schritt für Schritt, wie du ein Flank-Steak auf dem Grill zur Perfektion bringst.

Gegrilltes Flank-Steak
Fertiges Flank-Steak.

Grill-Setup:

Heize deinen Grill auf sehr hohe direkte Hitze vor. Beim Gasgrill bedeutet das: alle Brenner auf volle Power (idealerweise auf >300°C vorheizen). Beim Holzkohlegrill: reichlich Kohle durchglühen lassen, bis sie mit weisser Asche bedeckt ist. Richte dir am besten auch eine indirekte Zone ein (also eine Seite ohne direkte Kohle bzw. Brenner aus), wohin du das Steak legen kannst, falls du es etwas nachziehen lassen möchtest. Hast du einen Kugelgrill, halte den Deckel griffbereit – wir nutzen ihn gleich.

Fleisch auflegen:

Das vorbereitete Flank-Steak (Raumtemperatur, gewürzt/mariniert, abgetupft) kommt jetzt auf den Rost, direkt über die Gluthitze. Du solltest ein lautes Zischen hören – genau so muss das! Jetzt Finger weg! Lass das Fleisch erstmal in Ruhe brutzeln.

Grillzeit und Wenden:

Grilliere das Flank-Steak zunächst ca. 4–5 Minuten auf der ersten Seite. Es soll sich eine schön braune Kruste bilden. Nicht nervös werden: Nicht dauernd anheben oder verrücken – es braucht Kontakt zum Rost für schöne Branding-Streifen und Röstaromen. Nach etwa 4 Minuten kannst du mal vorsichtig mit der Zange anheben: Löst sich das Steak leicht vom Rost und hat ein sattes Grillmuster? Dann ist der Moment zum Wenden gekommen. Auf der zweiten Seite ebenfalls ca. 4 Minuten grillieren. Faustregel: Nicht dauernd hin- und herflippen – ein Mal wenden reicht völlig. Jede Seite soll ordentlich direkte Hitze abbekommen.

Die genannten Zeiten sind Richtwerte für ein medium-rare Flank-Steak (innen rosa). Je nach Dicke deines Steaks und Hitze deines Grills kann das leicht variieren. Deshalb nun der nächste Punkt:

Gargrad prüfen:

Das A und O beim Steakgrillieren ist die Kerntemperatur-Kontrolle. Am zuverlässigsten geht das mit einem Fleischthermometer. Messe die Temperatur an der dicksten Stelle des Steaks. Für Rare (blutig) sollte die Mitte etwa 48–52 °C erreichen, Medium Rare (rosa-blutig) etwa 53–55 °C, Medium (rosa) 56–60 °C. Viel weiter als 60 °C solltest du ein Flank-Steak nicht treiben, sonst wird es zäh (mehr dazu gleich). Wenn du siehst, dass die Kerntemperatur nach den 4+4 Minuten noch deutlich zu niedrig ist (sagen wir unter 45 °C), dann schieb das Steak in die indirekte Zone, mach den Deckel zu und lass es dort noch 2–5 Minuten nachziehen. Alternativ kannst du es auch kurz auf eine weniger heisse Stelle legen. Umgekehrt, wenn es dir schon zu schnell durchgart, nimm es lieber etwas früher runter.

Ruhephase:

Widerstehe der Versuchung, sofort reinzuschneiden! Ein Flank-Steak sollte nach dem Grillieren 5–10 Minuten ruhen. Leg es auf ein vorgewärmtes Brett oder Teller und decke es locker mit Alufolie ab (ohne es dicht einzupacken). In dieser Ruhezeit verteilen sich die Fleischsäfte im Inneren neu und das Steak entspannt sich. Schneidest du sofort an, laufen sonst zu viele Säfte raus und das Fleisch wirkt trockener. Also: Kurz Geduld – es lohnt sich.

Anschnitt:

Nun der entscheidende Moment. Das Flank-Steak muss quer zur Faser aufgeschnitten werden! Suche die Richtung der Fleischfasern – beim Flank verlaufen sie in der Regel längs über die ganze Länge (man sieht die Linien sehr deutlich). Schneide mit einem scharfen Messer im 90°-Winkel dazu, also gegen die Fasern, in dünne Tranchen. So durchtrennst du die langen Muskelfasern und jeder Bissen wird angenehm zart. Würdest du mit der Faser schneiden (also längs), hättest du lauter “Gummibänder” im Mund – das will keiner. Die Scheiben kannst du schräg halten für grössere, ovale Stücke (das nennt man Aufschnitt), etwa 0,5 cm bis 1 cm dick, je nach Gusto.

Jetzt ist es Zeit zum Geniessen: Schön aufgeschnitten auf einer Platte anrichten, mit etwas grobem Salz finishen, vielleicht ein Klecks Kräuterbutter oder Chimichurri drüber – ein Traum! Aussen knusprig, innen saftig-rosa, und voller Geschmack.


Alternative Grillmethode: Reverse Sear (indirekt + heiss)

Eine von Profis gern genutzte Methode für gleichmässig gegarte Steaks ist das sogenannte Reverse Sear. Das kann man auch mit Flanksteak machen, obwohl es dünn ist. Dabei gehst du umgekehrt vor: Erst indirekte Hitze, dann zum Abschluss scharf angrillieren. Konkret: Lege das gewürzte Flank in den bereits ~110 °C heissen Grill in den indirekten Bereich (kein direktes Feuer darunter). Lass es dort mit geschlossenem Deckel langsam auf ca. 48 °C Kerntemperatur ziehen (dauert etwa 15–20 Minuten, je nach Dicke). Dann holst du es herunter, kurbelst die Grillhitze auf Maximum und grillierst das Steak am Schluss 1 Minute pro Seite richtig heiss direkt an, bis es schöne Röststreifen hat. Durch die geringe Rest-Kerndifferenz gart es dabei auf ~52–54 °C hoch – perfekt medium-rare. So bekommst du ein super gleichmässiges Garbild von Rand zu Rand. Diese Methode erfordert etwas Timing, aber belohnt dich mit Zartheit. (Sie ist allerdings eher nötig bei dicken Stücken. Ein Flank kann man auch klassisch direkt grillieren, wie oben beschrieben, ohne Probleme.)


Flank-Steak in der Pfanne – wenn kein Grill zur Hand ist

Nicht jeder hat einen Grill, oder manchmal ist einfach Grillwetter schlecht. Kein Problem: Das Flank-Steak lässt sich auch in der Pfanne hervorragend zubereiten. Das Prinzip ähnelt dem Grillieren – hohe Hitze, kurzer Garprozess. Hier eine Anleitung für Pfannenhelden:


Pfannenwahl und Vorheizen:

Nimm idealerweise eine gusseiserne oder Edelstahl-Pfanne. Wichtig ist, dass sie sehr heiss werden kann. Erhitze die Pfanne trocken auf hoher Stufe, bis sie richtig heiss ist (ein Tropfen Wasser sollte sofort verdampfen). Gib dann einen Esslöffel hoch erhitzbares Öl hinein (z.B. Erdnussöl, raffiniertes Rapsöl) – kein Olivenöl, das verbrennt. Schwenk das Öl, sodass der Pfannenboden benetzt ist.

Anbraten:

Leg das vorbereitete Flank-Steak (trockengetupft, gewürzt/mariniert) in die heisse Pfanne. Vorsicht, es spritzt! Jetzt brate es ca. 4 Minuten ohne Bewegung auf der ersten Seite. Drücke es ggf. mit einem Pfannenwender etwas an, damit voller Kontakt besteht. Es soll eine schöne braune Kruste entstehen. Wende das Steak dann behutsam (mit Zange oder zwei Pfannenwendern, nicht mit der Gabel reinpieksen!) und brate die zweite Seite ebenfalls etwa 4 Minuten. Wie beim Grill gilt: Nicht dauernd hin- und herschieben, lass der Kruste Zeit sich zu bilden.

Kerntemperatur checken:

Miss mit dem Thermometer auch hier die Kerntemperatur, um den gewünschten Gargrad zu erwischen. Rare ~50 °C, Medium-Rare um die 54 °C, Medium ~58 °C usw. (Siehe detaillierte Tabelle weiter unten). Da die Pfanne sehr heiss ist, geht es fix – sei aufmerksam, dass es dir nicht über den gewünschten Punkt hinausschiesst. Im Zweifel: Lieber etwas früher rausnehmen, es gart in der Ruhephase noch minimal nach.

Optional im Ofen nachziehen:

Falls dein Flank recht dick ist oder ungleichmässig, kannst du es nach dem beidseitigen Anbraten in der Pfanne auf ein Gitter oder Blech legen und bei ~150 °C im vorgeheizten Ofen noch ein paar Minuten ziehen lassen, bis die Kerntemperatur stimmt (eine Art Mini-Backofen-Methode). Oft ist das aber gar nicht nötig, Flank ist dünn genug, dass Pfanne alleine ausreicht.

Ruhephase:

Nimm das Steak aus der Pfanne, leg es auf ein Schneidebrett und lass es auch hier 5–10 Minuten ruhen. Die Versuchung, gleich zu probieren, ist gross – aber halte durch, es zahlt sich aus.

Anschnitt:

Genau wie beim grillierten Flank gilt: unbedingt gegen die Faser schneiden, in dünne Scheiben. Dann anrichten und geniessen!


Die Pfannen-Methode liefert ein ebenso köstliches Ergebnis: aussen schön kross, innen rosa und saftig. Sie eignet sich besonders, wenn du mal spontan unter der Woche Lust auf Steak hast, aber keinen Grill anwerfen willst. Wichtig ist halt gute Lüftung – es kann etwas rauchen.

Profi-Variante – Butter-Arrosieren: 

Wer mag, kann nach dem Anbraten noch den “Steakhouse-Trick” anwenden: Ein Stück Butter, eine angedrückte Knoblauchzehe und ein Thymianzweig in die Pfanne geben und das Steak die letzten 1–2 Minuten damit “arrosieren” (beträufeln). Dabei kippst du die Pfanne leicht und übergiesst das Steak immer wieder mit der schäumenden Kräuter-Knoblauch-Butter. Das gibt extra Geschmack und Glanz. Aber Vorsicht, nicht zu lange – Flank soll nicht frittiert werden. Anschliessend rausnehmen, ruhen lassen, fertig. Diese Technik ist optional, aber eine tolle Geschmacksglasur.


Flank-Steak im Backofen – ja, das geht auch!

Du hast viele Gäste und möchtest mehrere Flank-Steaks gleichzeitig stressfrei garen? Oder dein Grill ist besetzt mit Beilagen? Dann kann der Backofen eine gute Lösung sein. Ein Flank-Steak im Ofen zuzubereiten ist unkonventionell, funktioniert aber, wenn man ein paar Punkte beachtet:


Vorbereitung:

Würze oder mariniere das Steak wie gewohnt und lass es Raumtemperatur annehmen. Auch hier gilt: Trocken tupfen vor dem Anbraten.

Anbraten in der Pfanne:

Bevor der Ofen ins Spiel kommt, solltest du das Flank-Steak scharf anbraten, um Röstaromen zu erzeugen. Erhitze etwas Öl in einer Pfanne (so wie oben beschrieben) und brate das Steak von jeder Seite 1–2 Minuten kräftig an, bis es eine schöne Kruste hat. Innen ist es dann noch roh – das soll so, der Ofen übernimmt den Rest.

Backofen vorheizen:

Heize den Ofen auf etwa 180 °C Ober-/Unterhitze vor. (Umluft ginge auch mit 160 °C, aber Ober/Unter ist meist besser für Fleisch).

Ofengaren:

Leg das Steak in eine ofenfeste Form oder auf ein Blech. Schiebe es auf mittlerer Schiene in den heissen Ofen. Für Medium Rare (rosa) braucht das Flank-Steak im Ofen nun ca. 10–15 Minuten. Die genaue Zeit hängt wiederum von Dicke und gewünschtem Gargrad ab – also auch hier besser mit Thermometer arbeiten. 

Tipp: Steck das Thermometer seitlich ins Fleisch und lass es währenddessen drin, falls es ofenfest ist, so hast du die Temperatur im Blick, ohne ständig die Ofentür zu öffnen.

Kerntemperatur prüfen:

Zieltemperaturen sind die gleichen wie beim Grillieren. Schau, dass du um die 53–55 °C erreichst für medium-rare. Über 60 °C sollte es nicht gehen, sonst wird’s trocken.

Rausnehmen und Ruhen:

Steak aus dem Ofen holen (Vorsicht heiss!) und wie immer 5–10 Minuten ruhen lassen, locker bedeckt. Im Ofen hat es gleichmässige Hitze bekommen, daher laufen weniger Säfte raus als bei direkter Grillhitze – trotzdem ist Ruhen wichtig.

Anschneiden: 

Wie gehabt quer zur Faser in dünne Scheiben schneiden.


Der Backofen ist sicherlich nicht die allererste Wahl für ein Steak, aber gerade wenn du viele Gäste hast und vielleicht 3–4 Flanks parallel zubereiten möchtest, kann er dir das Timing erleichtern. So kannst du die Steaks alle zusammen im Ofen gar ziehen lassen, während du z.B. auf dem Herd die Sauce vorbereitest oder dich um Beilagen kümmerst. Das Ergebnis ist erstaunlich gut: gleichmässig rosa und zart. Allerdings fehlt natürlich das Grill-Aroma ein wenig – das kannst du aber durch das anfängliche Anbraten wettmachen.


Sous-Vide: Flank-Steak auf Sterneniveau garen

Sous-Vide-Garen, das Vakuumgaren im Wasserbad, hat die Steak-Welt revolutioniert – und natürlich kann man auch ein Flank-Steak sous-vide zubereiten. Diese Methode ermöglicht eine punktgenaue Garung und sagenhafte Zartheit, erfordert aber etwas Equipment und Zeit. So geht’s:


Vorbereitung:

Würze das Flank-Steak leicht (Salz, Pfeffer) und gib optional Aromaten mit in den Beutel: z.B. ein zwei Zweige Rosmarin und Thymian, ein paar Knoblauchzehen und einen Schuss Olivenöl. Vakuumiere das Steak in einem geeigneten Beutel zusammen mit diesen Zutaten. Das Öl hilft beim Temperaturtransfer und die Kräuter geben Aroma ab.

Wasserbad:

Stelle deinen Sous-Vide-Stick oder Garer auf 55–57 °C ein (für Medium Rare). Ich persönlich nehme genau 56 °C als Kompromiss – das ergibt ein schön rosa Ergebnis. Sobald das Wasser die Temperatur erreicht hat, lege den vakuumierten Beutel hinein.

Garzeit:

Lass das Flank-Steak nun etwa 2 Stunden im Wasserbad. Du kannst es auch länger drin lassen (bis zu 4-6h), ohne dass es kaputtgeht, aber bei Flank genügen 2 Stunden, um die Faser schön mürbe zu kriegen. Durch die konstante moderate Temperatur gart das Fleisch gleichmässig von Rand bis Mitte auf exakt den gewünschten Gargrad – kein Rätselraten, kein “aussen durch, innen roh”. Nach der Zeit nimmst du den Beutel raus.

Finishing (Anbraten):

Jetzt kommt der wichtige Schritt, damit aus dem labberig-grauen Wasserbad-Steak ein Genuss wird: Du musst ihm scharf anbraten oder angrillieren, um die leckere Kruste zu erzeugen. Heize also eine Pfanne auf Maximum (oder Grill hoch). Tupfe das aus dem Beutel genommene Steak gut trocken (sehr wichtig, sonst brät es nicht, sondern kocht). Dann brate es für 1 Minute pro Seite richtig heiss an. Es braucht wirklich nur Farbe, gar werden muss es ja nicht mehr. Wenn du magst, flambiere es kurz mit einem Flambierbrenner für extra Kruste – aber Vorsicht, nicht verbrennen.

Servieren:

Nach dem Anbraten noch 2–3 Minuten ruhen lassen (auch wenn’s sous-vide gegart ist, schadet das nicht) und dann quer zur Faser aufschneiden. Das Ergebnis: Butterzartes, perfekt rosa Flank-Steak, das du mit der Gabel schneiden kannst, aber dennoch saftig und aromatisch ist. Diese Methode holt wirklich das Maximum an Zartheit aus dem eigentlich eher festen Cut heraus.


Natürlich ist Sous-Vide etwas für Geeks und Perfektionisten – für den Alltagsgrill ist es oft Overkill. Aber wenn du mal richtig angeben willst oder ein edles Menü planst, ist das eine tolle Variante. Der Vorteil ist auch: Du kannst das Steak stundenlang im Wasserbad “parken”, es wird ja nicht übergaren. Timing-Stress ade – du brätst es dann einfach fertig, wenn die Gäste da sind.


Ungewöhnliche Methoden: Smoken und Schmoren

Das Flank-Steak ist, wie wir gelernt haben, prädestiniert fürs schnelles Grillieren. Doch es gibt auch Leute, die fragen: Kann man ein Flank-Steak smoken (also im Rauch langsam garen) oder sogar schmoren wie einen Braten? Schauen wir uns das an:

Im Smoker räuchern

Klassisches Low & Slow Smoken (z.B. bei 110 °C in einem BBQ-Smoker) ist für Flank nicht wirklich nötig – dafür ist es zu dünn und würde eher trocken. Allerdings kannst du, wie oben erwähnt, dem Flank-Steak Raucharoma verleihen, indem du es kurz im Rauch badest. Entweder via Reverse Sear (erst im Rauch bei ~110 °C bis ~50 °C Kerntemp, dann Finish auf heisser Flamme) oder sogar “kaltrauchähnlich” vorab (Steak 10–15 Min bei moderater Temperatur im Rauch ziehen lassen, dann normal grillieren). Ein voll durchgesmoktes Flank wie Pulled Pork zu machen, würde ich nicht empfehlen – es hat nicht genug Bindegewebe, um von langen Garzeiten zu profitieren, und würde austrocknen. Aber als Flavor-Boost für 20 Min Rauch ist es top. Experimentier ruhig, falls du einen Smoker hast – manche wickeln das Flank z.B. auch in Speck und smoken es bis 60 °C, um eine Art “Bacon Bomb” daraus zu machen. Alles Geschmackssache. Grundsätzlich bleibt: Für Zartheit lieber schnell garen; Smoke nur als Gewürz einsetzen.

Schmoren – lieber nicht zu lange

Schmoren bedeutet langsames Garen in Flüssigkeit (z.B. im Bräter oder Slowcooker). Flank-Steak ist nicht das typische Schmorstück, da es nicht sehr dick und von recht einheitlicher Faser ist. Zähere Stücke mit viel Bindegewebe profitieren vom Schmoren, aber beim Flank besteht die Gefahr, dass es bei langer Schmorzeit austrocknet oder zerfällt. Dennoch kann man es theoretisch schmoren, wenn man ein bestimmtes Gericht im Sinn hat. Einige Punkte dabei:

  • Kurze Schmorzeit: Wenn du ein Flank schmoren willst (z.B. als Roulade, siehe unten), halte die Temperatur eher niedrig (~140–160 °C im Ofen) und die Zeit relativ kurz (vielleicht 1–1,5 Stunden maximal). Länger braucht es nicht, um zart zu werden, weil es dünn ist.
  • Genug Flüssigkeit: Schmoren immer mit etwas Flüssigkeit (Brühe, Wein, Tomatensauce, etc.), damit das Fleisch nicht austrocknet. Das Flank kann dabei auch Aromen aus der Schmorflüssigkeit aufnehmen – etwa Rotwein und Kräuter, wenn man es klassisch französisch macht.
  • Ergebnis: Geschmort wird das Flank-Steak natürlich ganz anders in der Textur als grilliert – es ist dann faserig-weich, eher wie ein Bratenstück. Kann lecker sein, keine Frage, aber man verliert den schönen Biss, den ein kurzgebratenes Flank hat.
  • Anbraten: Wie immer beim Schmoren erst von allen Seiten anbraten, um Geschmack anzusetzen, dann Flüssigkeit dazu und Deckel drauf.

Ein klassisches Schmorgericht mit Flank ist zum Beispiel die Flank-Steak-Roulade (dazu gleich mehr bei den Rezepten). Insgesamt würde ich sagen: Schmoren geht, aber es ist Verschwendung, wenn man ein schönes Flank hat, es durchzuschmoren. Dafür nimmt man besser andere Cuts.


Kerntemperaturen und Garstufen – auf den Punkt gegart

Bei Steaks dreht sich viel um die Garstufe. Jeder hat da seine Vorlieben – der eine mag es blutig (rare), der andere rosa (medium), wieder andere durch (well done, wobei wir bei Flank davon abraten werden). Entscheidend für die Garstufe ist die Kerntemperatur im Fleisch. Hier eine kleine Übersicht der gängigen Stufen beim Rind und die entsprechenden Temperaturen:

Kerntemperatur Steak in der verschiedenen Garstufen
Die richtige Kerntemperatur für dein Steak ist auch von der gewünschten Garstufe abhängig.

Rare (blutig):

Sehr roter, kühler Kern. Kerntemperatur ca. 48–52 °C. Fleisch ist innen noch fast roh und sehr weich. Beim Flank kaum empfehlenswert, weil es dafür extrem kurz auf dem Grill sein müsste – du würdest kaum eine Kruste hinkriegen, ohne über rare zu kommen.

Medium Rare (englisch/blutig):

Kern rot bis rosa, warm. Kerntemperatur etwa 53–55 °C. Das ist für viele Steak-Fans die perfekte Garstufe (schön rosa und super saftig). Für Flank-Steak optimal, da es zart bleibt.

Medium Well (halb-durch):

Nur noch leicht rosa im Kern, Grossteil durchgegart. Kerntemperatur um die 60–64 °C. Beim Flank resultiert das schon in deutlich trockenerem Fleisch. Nicht wirklich empfehlenswert, ausser jemand besteht drauf.

Well Done (durch):

Komplett durchgegart, graubraun, kein rosa. Kerntemperatur > 65 °C. Ein Flank-Steak, das so weit grilliert wurde, ist leider ziemlich trocken und zäh – eigentlich schade drum. (Lieber dann ein Schmorgericht daraus machen, als es auf dem Grill tot zu garen.)


Wie misst man die Kerntemperatur?  Am besten mit einem Digital-Fleischthermometer. Stich an der dicksten Stelle des Steaks von der Seite mittig ins Fleisch (beim Flank bietet sich die Mitte der langen Seite an). Miss möglichst gegen Ende der Garzeit hin, um nicht zu früh Löcher reinzupieksen – jeder Einstich lässt etwas Saft entweichen. Viele Thermometer haben sehr dünne Fühler, die kaum Saftverlust verursachen. Im Zweifel: Lieber einmal richtig messen als fünfmal herumzustochern. Übung macht den Meister – mit der Zeit bekommst du ein Gefühl und brauchst vielleicht bei deinem Stamm-Metzger-Flank nicht mal mehr das Thermometer, aber anfangs ist es unverzichtbar.



Richtiger Umgang nach dem Garen: Ruhen & Anschneiden

Wir haben es schon mehrfach angerissen, aber es ist so wichtig, dass es ein eigenes (kurzes) Kapitel verdient: Wie behandle ich das Flank-Steak nach dem Garen?

Warum Ruhen lassen?

Jedes Steak, also auch unser Flank, sollte nach dem Grillieren/Braten ein paar Minuten ruhen. Während des Garens ziehen sich die Fleischfasern zusammen und drücken Saft nach aussen. Wenn du es direkt vom Rost auf den Teller und anschneidest, tritt sehr viel von diesem Saft aus – das Steak “blutet” aus und wird trockener. Lässt du es hingegen 5–10 Minuten liegen, entspannen sich die Fasern wieder leicht und können einen Teil des Saftes zurückhalten. Der Saft verteilt sich ausserdem gleichmässiger im Fleisch. Das Ergebnis: ein saftigeres Esserlebnis.

Ruhen lässt du es am besten an einem warmen Ort (z.B. Teller im lauwarmen Ofen bei offener Tür) oder einfach bei Zimmertemperatur, locker mit Alufolie abgedeckt. Nicht heiss halten um jeden Preis – es gart sonst nach. Wirklich nur ruhen, nicht kochen. 5 Minuten reichen bei einem dünnen Flank schon aus, bis 10 Minuten sind auch okay.

Der richtige Schnitt

Wir können es nicht oft genug betonen: Das Flank-Steak muss gegen die Faser aufgeschnitten werden. Die Fasern sind beim Flank deutlich sichtbar – lange Stränge, die sich über das ganze Stück ziehen. Schneidest du quer dazu, also die langen Fasern in viele kurze Stücke, wird das Kaugefühl wunderbar zart. Schneidest du mit der Faser, behält jeder Streifen die volle Fasernlänge und ist sehr viel schwerer zu kauen – das Steak wirkt zäh, obwohl es das nicht sein müsste. Daher: Immer einen 90°-Winkel zur Faser ansetzen.

Ausserdem empfehlenswert: Schräg schneiden (im 45°-Winkel das Messer halten), so bekommt man etwas grössere Scheiben und eine schönere Präsentation. Und dünn schneiden – gegen die Faser darf man Flank ruhig in relativ dünne Scheiben tranchieren (etwa 5 mm), dann ist jeder Bissen zart. Dicke Brocken vom Flank wären selbst gegen die Faser noch etwas strapaziös zu kauen, eben wegen der Struktur.

Noch ein kleiner Tipp: Halte beim Schneiden das Fleisch mit der Gabel gut fest, es kann etwas nachgeben durch die Faserstruktur. Ein wirklich scharfes Messer ist Pflicht, sonst reisst du mehr als du schneidest. Ein langes Tranchiermesser oder ein Santoku eignen sich prima.

Wenn du diese Punkte beachtest, belohnt dich das Flank-Steak mit einer herrlichen Zartheit, die viele erstmal überrascht (“Wow, so zart hätte ich das gar nicht erwartet von dem dünnen Ding!”).


Serviervorschläge und Rezepte: Vielfalt mit Flank-Steak

Flank-Steak ist unglaublich vielseitig einsetzbar. In diesem Kapitel gebe ich euch ein paar Ideen, wie man das Flank anrichten und in Gerichten einsetzen kann. Vom puristischen Steak bis zu internationalen Rezepten ist alles drin. Hier ein paar von Bennys Lieblings-Serviervorschlägen:

Einfache Steak-Genüsse

Zunächst die naheliegendste Variante: Als purer Steak-Genuss. Du kannst das Flank-Steak wie ein normales Steak servieren, z.B. mit etwas Kräuterbutter oder Chimichurri obendrauf, dazu ein knackiger Salat und ein Stück Baguette. In dünne Scheiben geschnitten lässt es sich auch am Tisch hervorragend teilen – ideal, wenn mehrere Personen davon naschen wollen (Flank ist ja gross). Auch lecker: Flank-Steak “Tagliata”-Style – also auf Rucola-Bett mit Parmesan-Spänen und gutem Olivenöl beträufelt. Die Einfachheit lässt den Fleischgeschmack glänzen.

Kreative Rezepte (international inspiriert)

Die folgenden Rezepte zeigen, wie wandlungsfähig Flank-Steak ist – es passt zu vielen Küchenstilen. Lass dich inspirieren:

  • Grilliertes Flank-Steak mit Chimichurri: Ein südamerikanischer Klassiker. Das Flank-Steak wird kräftig grilliert und mit einer frischen Chimichurri-Sauce serviert – diese grüne Sauce aus fein gehackter Petersilie, Koriander, Knoblauch, Essig und Olivenöl gibt einen herrlich kontrastierenden Frische-Kick. Das kräftige Rindfleisch und die lebhafte, säuerlich-würzige Chimichurri ergeben zusammen ein Feuerwerk an Geschmack. Dazu passen Grillgemüse oder einfach knuspriges Brot.
  • Flank-Steak Fajitas: Ein mexikanischer Evergreen. Dabei wird das Flank-Steak in dünne Streifen geschnitten und mit Paprika, Zwiebeln und Gewürzen kurz scharf angebraten. Serviert wird das Ganze in weichen Tortilla-Fladen, zusammen mit Guacamole, Salsa und etwas saurer Sahne. Jeder kann sich am Tisch seine Fajitas nach Belieben füllen – ein interaktives, geselliges Essen. Das Flank-Steak bringt hier genau die richtige Textur und den intensiven Geschmack mit, um gegen die würzigen Beilagen zu bestehen.
  • Asiatisches Flank-Steak Stir-Fry: Für Wok-Fans perfekt. Das Flank-Steak wird vorab mariniert (z.B. in Soja, Ingwer, Knoblauch, Honig – siehe Marinade Nr. 2) und dann in sehr dünne Scheibchen geschnitten. Im Wok brät man es kurz bei hoher Hitze mit verschiedenem Gemüse (Brokkoli, Karotten, Paprika, was man mag), bis alles gar und noch knackig ist. Dazu vielleicht noch ein Schuss Austernsauce oder Sesam drüber – fertig ist ein schnelles, proteingeladenes Pfannengericht. Mit Reis oder Nudeln serviert einfach unschlagbar für die Wochentagsküche.
  • Flank-Steak Salat: Ideal, wenn es etwas leichter sein soll. Hier trifft herzhaft auf frisch. Das Steak wird grilliert oder gebraten und in Streifen auf einem Bett aus gemischten Blattsalaten angerichtet. Dazu geben wir bunte Toppings wie Kirschtomaten, Gurken und vielleicht ein paar karamellisierte Zwiebeln oder Avocado. Sehr lecker ist auch die Ergänzung von Blauschimmelkäse-Bröckchen und Walnüssen, die dem ganzen einen würzigen Kick geben. Ein kräftiges Dressing (z.B. Balsamico-Senf oder Honig-Senf-Dressing) rundet den Salat ab. So hat man die volle Protein-Power des Steaks, aber trotzdem ein leichtes Gericht.
  • Gefüllte Flank-Steak-Rouladen: Hier kommt das Flank mal anders – als Rollbraten. Man klopft das Flank-Steak etwas flacher, belegt es mit einer Füllung nach Wahl (klassisch z.B. Spinat, Pilze, Zwiebeln und etwas Käse), rollt es dann straff auf und fixiert mit Zahnstochern oder Küchengarn. Diese Rollen werden rundherum angebraten und dann in Sauce geschmort, bis sie zart sind. Das Ergebnis: Wunderbar aromatische Rouladen mit einer würzigen Füllung, quasi eine neue Interpretation der deutschen Rinderroulade. Durch das Schmoren in einer reichhaltigen Sauce bleiben sie saftig. Dazu passen Kartoffelpüree oder Spätzle hervorragend. Dieses Rezept zeigt, dass man aus Flank auch einen tollen Schmorbraten machen kann, wenn man möchte.

Die obigen Vorschläge zeigen, dass vom Grill-Klassiker bis zur kreativen Crossover-Küche alles möglich ist. Flank-Steak integriert sich in Lateinamerikanische Gerichte ebenso wie in asiatische oder europäische. Dank seines intensiven Geschmacks spielt es nie nur die zweite Geige – es bleibt immer der Star auf dem Teller, lässt sich aber wunderbar von verschiedenen Aromen begleiten.

Natürlich sind das nur einige Beispiele. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt: Flank-Steak-Tacos, Steak-Sandwiches (dünne Scheiben in ein knuspriges Baguette mit Rucola und Trüffelmayonnaise – ein Traum!), koreanisches Bulgogi vom Flank, Thai-Beef-Salad (mit Koriander, Minze, Limette, Fischsauce – eine Geschmacksbombe), oder auch kalte Roastbeefscheiben vom Flank als Aufschnitt für einen Salat Niçoise… du merkst schon, ich gerate ins Schwärmen.


Häufige Fehler vermeiden – Bennys Checkliste

Auch wenn Flank-Steak kein Hexenwerk ist, gibt es ein paar typische Fehler, die man vermeiden sollte. Hier eine kleine Checkliste, damit dein Flank-Experiment garantiert gelingt:


Nicht zu lange braten/grillieren:

Der häufigste Fehler ist, das Flank-Steak zu durch zu garen. Bei >60 °C Kerntemperatur verliert es stark an Saft und wird zäh. Also echt aufpassen – Medium-rare bis Medium ist perfekt, alles darüber hinaus lieber lassen.

Falsch geschnitten:

Schneide niemals mit der Faser. Sonst hast du Kaugummi statt Steak. Immer quer zur Faser, wie mehrfach betont. Das macht den Unterschied zwischen “schuhsohle-zäh” und “messerzart” bei diesem Stück.

Ohne Ruhezeit angeschnitten:

Wer das Steak sofort aufschneidet, lässt den ganzen Fleischsaft auf dem Brett statt im Fleisch. Geduld – 5 Minuten ruhen lassen, dann erst schneiden. Sonst wird ein an sich perfektes Steak unnötig trockener.

Zu kurze Marinierzeit (oder zu lange):

Wenn du marinierst, gib dem Fleisch genug Zeit, den Geschmack aufzunehmen – mindestens 1–2 Stunden sollten es sein. Andersrum aber auch nicht übertreiben: Übermarinieren (insbesondere in sehr saurer Marinade) kann das Fleisch mürbe machen. Die Struktur leidet, es wird matschig. Also: Balance halten.

Nicht pariert:

Lass nicht dicke Häute oder Sehnen dran. Diese ziehen sich beim Garen zusammen und können das Steak verkrümmen oder harte Stücke erzeugen. Weg mit der Silberhaut, weg mit dicken Fettklumpen am Rand (ein bisschen Fett ist okay, gibt Geschmack, aber dicke “Talggürtel” isst keiner gern).

Kühlschrankkalt grilliert:

Wie erwähnt, ein eiskaltes Steak direkt auf den Grill werfen führt zu ungleichmässigem Garen. Innen roh, aussen zu stark gebräunt. Also immer anwärmen lassen auf Raumtemperatur.

Zu viel rumgedrückt: 

Mit der Grillgabel reinstochern, ständig drauf rumdrücken um zu “fühlen ob’s gar ist” – all das ist Gift. Wenn du mit einer Gabel reinstichst, läuft Saft raus. Wenn du mit dem Wender draufdrückst, presse Saft raus. Lass das Steak in Ruhe brutzeln und nutze zum Wenden Zangen oder Pfannenwender, keine spitzen Werkzeuge.

Grill nicht heiss genug:

Ein häufig unterschätzter Punkt: Wenn der Grill oder die Pfanne nicht heiss genug ist, kocht das Steak eher, statt schön zu rösten. Ergebnis: zäh und blass. Also wirklich Vorheizen bis zum Anschlag für den Start. Lieber nachher Hitze reduzieren als am Anfang zu lasch.

Angst vor Salz:

Viele würzen zu zaghaft. Gerade ein kräftiges Stück wie Flank verträgt ausreichend Salz. Natürlich nicht übertreiben, aber eine ordentliche Prise grobes Meersalz vor und ggf. ein wenig nach dem Grillieren (Fleur de Sel drüber streuen) kitzelt den Geschmack raus. Pfeffer immer frisch gemahlen kurz vorher – das passt.


Wenn du diese Punkte beachtest, wirst du mit deinem Flank-Steak richtig glücklich sein. Und denke dran: Jeder Grill und jedes Stück Fleisch ist einzigartig. Sollte mal was nicht 100% klappen, verzage nicht. Übung macht den Meister – und Grillieren soll vor allem Spass machen!


Fazit: Feuer frei für das Flank-Steak!

Du hast es bis hierher geschafft – Glückwunsch! Damit bist du offiziell im Kreis der Flank-Steak-Insider angekommen. Wir haben gemeinsam gelernt, dass dieses zunächst unscheinbare Stück aus dem Bauch des Rindes ein echtes Geschmackswunder sein kann, wenn man es richtig behandelt. Von der Auswahl beim Metzger über die Marinade bis hin zur perfekten Kerntemperatur und dem korrekten Anschnitt – du hast nun alle wichtigen Tipps und Tricks auf Lager.

Flank-Steak ist vielseitig, lecker und aufregend anders. Es bringt Abwechslung in die Steakroutine und kann Anfänger wie Profis gleichermassen begeistern. Trau dich ruhig, damit zu experimentieren! Ob klassisch grilliert mit ein wenig Salz, fancy mariniert nach asiatischer Art, als Fajita in der Tortilla oder sogar als schmurgelnde Roulade – mit Flank wird es nie langweilig.

Und das Wichtigste: Habe Spass dabei! Kochen und Grillieren sind Leidenschaft. Mach dir keinen Stress, wenn mal etwas nicht millimetergenau ist. Fleisch ist ein Naturprodukt – verzeihe ihm kleine Unterschiede und geniesse einfach das Tun. Wenn du mit Freude an die Sache rangehst, wird man das dem Ergebnis schmecken.


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