Damit Gussroste lange halten, solltest du sie als Erstes einbrennen. Damit ist das Grillvergnügen auf langer Sicht garantiert! Hier erfährst du, wie das ganz einfach gelingt.
Inhaltsverzeichnis
Gussroste einbrennen: Schritt für Schritt Anleitung
Den Gussrost abwaschen, warmes Wasser reicht vollkommen.
Den Rost abtrocknen und zwei Stunden trocknen lassen (oder kurz auf dem Grill).
Den Rost dünn mit raffinierten Öl einpinseln. Überflüssiges Öl mit einem trockenen Küchentuch aufnehmen.
Rost in den Grill legen und Grill maximal auf 200-250°C aufheizen (Holzkohlegrills vorab aufheizen).
Gut 45 Minuten bei voller Hitze einbrennen. Der Rost sollte nicht mehr rauchen.
Rost abkühlen lassen und ein zweites Mal einbrennen.
Rost nach dem Grillen mit wenig Öl einpinseln, um ihn zu pflegen. Gusseisen trocken und geschützt vor Feuchtigkeit aufbewahren.
Warum sind Gussroste ideal zum Grillieren?
Gusseisen sieht nicht nur rustikal aus, es hat auch physikalisch viele Vorteile zu bieten. Zum einen ist das Material schwer – und das bedeutet, dass es viel Wärme speichern kann. Dadurch gelingen dir auf dem Gusseisen Grillrost besonders schöne Grillmuster und verführerische Krusten. Zudem ist Gusseisen sehr unkompliziert in der Verwendung – wichtig ist nur das Einbrennen der Grillroste aus Gusseisen.
Gussrost einbrennen: Warum ist das wichtig?
Gusseisen enthält fast nur Eisen und Kohlenstoff, also kaum weitere Metalle, wie es bei Edelstahl der Fall ist. Dadurch lässt es sich einfach bearbeiten und in diverse Formen giessen – zum Beispiel in Form von Grillrosten oder Dutch Ovens.
Ein Nachteil von Gusseisen ist jedoch, dass es anfällig ist für Rost. Um das zu verhindern, solltest du deine Grillroste mit einer Patina schützen. Genau die erzeugst du beim Einbrennen. Bei jedem weiteren Grillvorgang wird diese Patina dann gefestigt. Daher Gussroste nie waschen (wenn überhaupt mit Wasser), sondern immer nur mit trockenem Werkzeug wie einer Messing Grillbürste von Anhaftungen befreien.
Tipp: Unsicher welche Bürste du für deinen Grill brauchst? Informiere dich in unserem Beitrag zu: „Welche Bürste zu welchem Rost? Die richtige Grillbürste für Edelstahl- und Gusseisen-Roste„
Das Einbrennen von Gussrosten hat noch einen weiteren Zweck. Durch die Patina verhinderst du, dass Steaks und Co. anhaften. Nicht zuletzt befreist du das Gusseisen von Produktionsrückständen. Ohne Einbrennen solltest du Gusseisen daher nicht verwenden, das gilt auch für den Durch Oven oder die Grillplatte.
Zum Einbrennen brauchst du zum Glück nicht viel: deinen Gusseisen Rost, ein geeignetes Öl und moderate Hitze – also idealerweise deinen Grill.
Welche Öle zum Einbrennen von Gusseisen?
Eine wichtige Frage ist, welches Öl zum Einbrennen geeignet ist. Damit eine hochwertige Patina entsteht, sollte es ungesättigt sein und raffiniert. Zudem ist es von Vorteil, ein neutrales Öl zu verwenden, damit hinterher kein unangenehmer Geschmack entsteht. Insbesondere ungefilterte Öle eignen sich nicht (aber wer nimmt schon sein teuerstes Öl im Schrank zum Einbrennen?). Entscheide dich daher für Rapsöl, Kokosöl oder Sonnenblumenöl. Olivenöl ist hingegen keine gute Wahl, denn es sorgt für einen bitteren Geschmack.
Gussroste richtig einbrennen
Waschen
Öl, Gussrost und Grill sind bereit? Dann kannst du jetzt mit dem Einbrennen starten. Das beginnt erst einmal mit Wasser. Richtig gelesen: Zunächst spülst du deinen Gussrost ab, um eventuelle Anhaftungen zu entfernen. Dann trocknest du das Material gründlich ab. Wirklich gründlich, denn feuchtes Material nimmt Öl nicht an. Am besten lässt du den Rost daher noch zwei Stunden trocknen oder legst ihn ein paar Minuten auf den Grill.
Einölen
Jetzt kommt die Aufgabe mit der größten Verantwortung: Pinsele den Rost rundum mit Öl ein. Statt eines Pinsels kannst du auch ein gefettetes Küchenpapier verwenden. Wichtig ist nur, dass alle Ecken und alle Rundungen sorgsam eingefettet werden. Überschüssiges Fett wird dann mit einem Küchentuch entfernt.
Haben sich nach dem Einbrennen der Gussroste Bläschen gebildet? Dann war zu viel Fett am Rost. Die Bläschen sind nicht tragisch, aber achte beim nächsten Mal darauf, weniger Öl zu verwenden.
Erhitzen
Dein Gussrost glänzt wie eine frisch frittierte Pommes? Dann darf er jetzt auf den Grill. Den heizt du auf 200 – 250° C auf. Beim Gasgrill die Brenner auf die gewünschten Temperatur, beim Holzkohlegrill kräftig vorglühen.
Dann heißt es: Deckel zu und warten. Dein Rost wird mit der Zeit ordentlich rauchen. Das ist gewünscht, hier verflüchtigen sich die Fettsäuren bzw. deren Reste. Wenn es nicht mehr raucht, ist der Vorgang abgeschlossen. Warte aber auf jeden Fall 20 Minuten. Dann lässt du alles in Ruhe abkühlen und wiederholst den Vorgang ein zweites Mal.
Geniessen
Glückwunsch: Dein Gussrost ist eingebrannt. Du bist startklar fürs BBQ!
Tipp: Jetzt hast du einen einmal eingebrannten Gussrost vor dir liegen. Die meisten Grill-Experten brennen noch ein zweites oder drittes Mal ein. Das sorgt für eine dickere Patina und die kann nicht schaden. Dafür einfach alle Schritte wiederholen. Statt abzuwaschen, wischst du den Rost einmal mit einem trockenen Tuch sauber, um eventuell haftende Asche zu entfernen beim Holzkohlerost.
Wie man Rost von Gusseisen entfernt und Gussroste richtig pflegt
Grillroste aus Gusseisen einzubrennen, ist die wichtigste Grundlage für gepflegtes Equipment. Mit ein wenig Pflege sorgst du dafür, dass auch ausserhalb der Grillsaison Rost keine Chance hat. Falls doch, haben wir in unserem Video die wichtigsten Tipps zum Rost entfernen sowie pflegen von Gusseisen zusammengefasst:
Gussroste pflegen
Gegen einen verrosteten Rost hilft es, das Gusseisen nach der Benutzung dünn mit Öl einzustreichen. Verwende dafür am besten Rapsöl, da es nicht ranzig wird. Leinöl eignet sich genau wie Olivenöl nicht gut. Selbstverständlich solltest du das Gusseisen zudem im Haus lagern und nicht in der nassen Witterung.
Flugrost von Gusseisen entfernen
Dein Gussrost hat Flugrost abbekommen? Bei feuchtem Wetter und längerer Zeit der Nicht-Benutzung kann das selbst bei eingebrannten Rosten passieren. Dagegen hilft das Ausbrennen: Lege den Rost für etwa 30 Minuten bei voller Hitze auf den Grill. Jetzt solltest du den Flugrost einfach abwischen können. Nun empfiehlt es sich, dass du den Gusseisen-Rost noch einmal einbrennst, um ihn wieder mit einer Patina zu schützen.